Elektrische Wechselfelder

Elektrische Wechselfelder entstehen zwischen zwei Leitern unterschiedlicher Potentiale durch Wechselspannung, sobald eine Spannung auf einer Leitung oder in einem Gerät vorhanden ist. Es muss dazu kein Strom fließen.

Generell ist es so, dass die elektrischen Felder den geringsten elektrischen Wiederstand über elektrisch möglichst gut leitfähige Materialien suchen, um von einem Potential zum anderen zu gelangen. Gut leitfähig sind zum Beispiel massive und feuchte Baumaterialien, Schutzleiter, Installationsrohre, diverse Abschirmprodukte und auch der Mensch.

 

Wir Menschen ziehen diese elektrischen Wechselfelder an. Daraus entsteht über eine kapazitive Ankopplung eine messbare Körperspannung. Hieraus werden auch mögliche gesundheitliche Probleme abgeleitet. Schließlich kommt das elektrische Wechselfeld in der Natur nicht vor und stellt somit eine unnatürliche Belastung da.

 

Mögliche Quellen:

Alle Leitungen und Geräte, die unter Spannung mit Wechselstrom stehen, wie zum Beispiel Hausstromleitungen in der Wand, Verlängerungskabel, elektrische Geräte, Nachttischlampe, elektrisch verstellbares Lattenrost, Radiowecker, Radiorekorder, Babyphone, elektrische Fußbodenheizung, Nachtspeicheröfen und andere.

 

Vorwiegend am Schlafplatz sollte zumindest nachts während der Ruhephase kein elektrisches Wechselfeld vorhanden sein. Hierzu wurden die folgenden Richtwerte in Fachgremien festgelegt.

 

Baubiologische Richtwerte für den Schlafplatz (SBM 2015):

 

   

keine

Belastung

Schwache

Belastung

Starke

Belastung

Extreme

Belastung

Elektrisches Wechselfeld Feldstärke potentialfrei V/m
< 0,3 0,3 - 1,5
1,5 - 10
> 10

Messungen:

In der Baubiologie werden vorwiegend zwei Messmethoden am Schlafplatz angewendet:

  • Körperspannungsmessung: Hierbei wird mit einer Sonde in der Hand die Körperspannung eines im Bett liegenden Menschen gemessen. Diese Messmethode ist als orientierende Messung und zu Demonstrationszwecken gut geeignet. Aber Achtung: sie ist nicht für die Überprüfung von Abschirmmaßnahmen geeignet. Hierfür ist die nachfolgende Methode anzuwenden.
  • 3D-Potentialfrei: Hier wird mit einem Messgerät gemessen, dass alle drei Achsen gleichzeitig misst und zudem nicht geerdet ist. Weiterhin lassen sich mit Hilfe von 9-Punktmessungen gute grafische Darstellungen vom Schlafplatz erstellen.

Reduzierung der Felder:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die elektrischen Wechselfelder am Schlafplatz zu reduzieren oder sogar ganz zu beseitigen. Generell ist das zuverlässig nur möglich, wenn vor Ort ein versierter baubiologischer Messtechniker die Quellen lokalisiert und die richtigen Maßnahmen empfiehlt und nach der Umsetzung auch messtechnisch überprüft. Ohne vorherige fachliche Messungen dürfen die nachfolgend genannten Möglichkeiten nicht umgesetzt werden:

  • Einbau eines Netzfreischalters/Netzabkopplers in den Stromkreis des Schlafzimmers. Eventuell müssen mehrere Stromkreise freigeschaltet werden. Weiterhin können keine Dauerstromverbraucher (z. B. Radiowecker) mehr in diesem Stromkreis betrieben werden.
  • Mit Hilfe von leitfähigen und geerdeten Materialien (z. B. Farben, Stoffe) können Abschirmungen gegen das elektrische Wechselfeld geschaffen werden. Erdungen dürfen nur von einer Elektrofachkraft nach den gültigen Vorschriften durchgeführt werden.
  • Abgeschirmte Kabel und Installationsdosen bei Neu- und Umbauten verwenden. Das ist besonders bei Neubauten in Leichtbauweise zu empfehlen.
  • Kabelwirrwarr in allen Bereichen vermeiden (Schlafplatz, Arbeitsplatz u. a.)

 

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